Erster Polizeikontakt in Bolivien: In der Stadt Oruro nehmen wir mit dem Fahrrad am Dach des LKW ein Kabel mit. Das bekommt eine Polizistin mit: Auto abstellen und mitkommen auf die Polizeistation. Dort zum „Departemento Investigativo Especiales“. Hinter dem Chef haengen furchterregende Bilder von schrecklichen Unfaellen, von entstellten Unfall- und Mordopfern. Vorerst warten, bis der Chef Zeit hat. Der weiss auch nicht recht, was tun. „Investigativo Especiales“ heisst wahrscheinlich, dem Sachverhalt genauf auf den Grund gehen. also: Fussmarsch zum Kabel. Der LKW steht weiterhin mitten auf der Strasse. Der Polizist macht unter der Unmenge herumhaengender Kabel ein duennes abgerissenes Telefonkabel aus. Das muss es gewesen sein. Ich verschweige, dass das Kabel durchaus so stark war, unser Fahrrad aus der Verankerung zu ziehen.
Zurueck zur Polizeistatiion: Kontrolle der Papiere – Fuehrerschein und Pass. Die Unterschrift des Zollbeamten am Einreisestempel sieht der Zahl 30 aehnlich – und das am 1. Oktober! Besteht womoeglich ab 30. September gar keine Aufenthaltsberechtigung mehr? Noch immer die Frage: Was tun?
Schussendlich die Loesung: Ich uebergebe 50 Bolovianos (etwa EUR 5,-) fuer die Reparatur des Kabels. Das Geld verschwindet in seiner Schreibtischlade. Nach eineinhalb Stunden keonnen wir weiterfahren.
Es waren spannende eineinhalb Stunden.