Kreuzfahrtschiffe

Kreuzfahrtschiffe empfinde ich immer mehr als touristische Fehlentwicklung. Ein kleines Dorf, ein riesiger Dampfer legt an (was alleine mehr als eine Stunde dauert). Bei der Ankunft eines Schiffes trägt der Souvenierladen das Schild „geöffnet“ hinaus. Die Passagiere stehen Schlange, um Platz in einem Autobus zu ergattern, der sie – hier konkret – zum Nordkapp bringt. Der Anbieter von Quads startet die Motoren und buhlt um Kundschaft. Das Dorf  ist von Menschen überschwemmt.

Wenige Stunden später ist der Spuk vorbei. Das Schiff steht weniger als 5 Stunden im Hafen. Die Busfahrt zum Nordkapp dauert hin und zurück rd. 2 Stunden. Man kann sich ausmalen wie viel Nettozeit am Nordkapp nach Anstellen, Shoppen, Busfahren noch übrigbleibt, um die Umgebung wahrzunehmen.

Zwei Stunden später wiederholt sich der Vorgang. Das nächste Kreuzfahrtschiff fährt in den kleinen Hafen. Das Schiff ist etwa doppelt so lange wie der Pier.

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71° 10´ 21″

Auf diesem nördlichen Breitgrad liegt das Nordkapp – und dieses haben wir heute erreicht. Die Landschaft karg, keine Bäume und Büsche mehr, Gras und Moos vergleichbar mit den Alpen in 2.600m Höhe.

Über einige Hügel führt die Straße in weiten Kurven und tollen Tiefblicken auf das Polarmeer.

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Dazwischen tummeln sich einige Rentiere.

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Am Nordkapp selbst steht die berühmte Erdkugel. Wir feiern das Erreichen des Zieles nach rd. 3.000 km gebührend mit Sekt. Die Radfahrer können stolz sein.

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Für mich geht es morgen wieder nach Hause. War eine tolle Tour in grandioser Landschaft und mit sehr netten Leuten.

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Hotel Repvag

Knapp 150km waren es von Alta. Die ersten Radfahrer kamen nach rd. 5 Stunden in Repvag an. Schade um die schöne Umgebung, die sich bot – heute bei freundlichem Wetter. Flüsse, Rentiere, Fischotter haben wir gesehen.

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Die Landschaft nun sehr karg, auf den Hochebenen kaum Bewuchs. Die steilen Berge haben wir hinter uns gelassen, nun sind es sanfte Hügel. Der Schnee ist eben erst geschmolzen.

Das Hotel Repvag ist in einem ehemaligen Fischereigebäude untergebracht und hat damit ein unvergleichliche Atmosphäre. Vor der Türe stehen die Fischerboote in der Bucht, die durch die Halbinsel geschützt ist. Das Hotel wird von Russen betrieben – der Koch stammt aus Murmansk, das sind von hier nur 600km.

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Die Winter dürften sehr eisig sein, des sogar der Bagger fährt mit Spikereifen.

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Pässe, Rentiere, Schwimmen

DSCN8634_klEs geht nicht mehr „nur“ entlang von Fjorden eben dahin, es gilt auch wieder Pässe zwischen den Fjorden zu überwinden – rd 400m. Am zweiten Pass eine Herde wilder Rentiere.

Am Campingplatz zweigt sich dann kurz die Sonne. Das inspiriert mich unmittelbar, das unvermeidliche Bad im Fjord zu suchen – ein paar Tempi 70° Nord.

Abends, d.h. bis Mitternacht dann noch ein Hike zu einer Quelle. Unmengen Wasser kommen als Pilz zwischen den Granit-Felsen hervor und stürzen sofort als mittelgroßer Bach den Berg hinunter.

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Der nächste Stopp ist die Stadt Alta. Nun sind es nur mehr rd. 200km bzw. zwei Tage bis zum Nordkap.

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Regenwald

Es regnet weiter. Wir fahren heute mit dem Truck rund um Storfjorden und legen dabei rd. 200km zurück. Die Radfahrer kürzen über Fähren ab.

Es regnet ohne Unterlass – bis etwa 16.00. Von den Bergen stürzen Wässer in unzähligen mächtigen Wasserfällen in die Tiefe.

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Am Abend mache ich noch eine Wanderung und bin über die Vegetation überrascht: Es handelt sich schlicht um Regenwald. Bäche, dichte Farne und Moose, kleine Bäume.

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Vielleicht ist die Feuchtigkeit hier am besten nachvollziehbar, wenn man die Vegetation auf Hausdächern betrachtet.

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Tromsø

Rasttag. Es regnet ohne Unterlass. Ich beschließe dennoch, auf den Aussichtsberg von Tromsø zu gehen. Die Aussicht ist zwar null, es lohnt sich aber doch der Bewegung willen und der Vegetation willen. Überall Krüppelbäume, dazwischen kleinere und mittlere Wasserfälle.

Tromsø liegt auf einer Insel, die mit zwei sehr hohen Brücken mit dem Festland bzw. Inseln verbunden ist – und ein Tunnel führt unter dem Fjord auch noch durch. Die Gebäude eine bunte Mischung aus Holzhäusern und Gebäuden aus Beton und Glas.

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An einer Brücke liegt die sogenannte „Eiskirche“, eine modern in den 60er-Jahren gestaltete Kirche – Eintritt EUR 6,50.

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Inselhüpfen

Bei jeder Überfahrt entwickeln sich neue Landschaften. Zudem wechselt das Wetter derart schnell, dass sich alleine daraus neue Eindrücke ergeben. Heute ist es sonnig – zumindest bis nachmittags.

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Mitternachtssonne scheint sich bei dieser Reise kaum mehr auszugehen. Pünktlich am Abend ziehen Wolken auf.

Dafür stellt sich auf der Straße ein Rentier bereitwillig zum Foto.

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Wir sind nun in Tromsø, wo wir einen Rasttag einlegen.

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Von den Lofoten auf Senja

Im Zelt, starker Sonnenschein weckt mich: es ist zwei Uhr dreißig! Ich habe bis zum Frühstückmachen noch drei Stunden Schlaf. Dann geht es zur Fähre, um die Lofoten wieder zu verlassen. Der Ort Andenes lebt von der Airbase des Militärs. Der Ort ein Shelterdorf. Trotzdem stehen einige Fischerboote im Hafen.

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Bei der Überfahrt kommt Wind auf, das Schiff schaukelt bedächtig. In der Ferne scheinen die Berge der Insel Senja immer schroffer zu werden. Es sind wieder steile Klippen, auf die wir uns zubewegen.

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Das Schiff findet aber eine Einfahrt in einen Fjord, an dessen Ufer ein sicheres Anladen möglich ist – und auch eine Straße wegführt. Nun führt uns eine 1 ½-spurige Straße von Fjord zu Fjord, einer schöner als der andere. Am Ufer rot gestrichene Bootshütten, dahinter Granitfels. Die Baumgrenze liegt etwa 50m über dem Meer. In den Fjorden häufig runde „Käfige“ zur Lachszucht.

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Die Sonne scheint wieder. Ich freue mich, endlich auch nördlich des Polarkreises auf ein kurzes Schwimmen im Fjord. Es zieht aber zu, der Wind wird heftig (sogar mein Zeltgestänge bricht) und es wird unangenehm kühl. Das Wetter wechselt hier unendlich schnell. Ich gehe doch nicht Schwimmen.

 

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165 km im Regen

Dermal begann der Regen am Morgen und es regnete den ganzen Tag. 165km waren zurückzulegen und alle Teilnehmer haben es geschafft – chapeau. Am Abend dann in Andenes wird es trocken, kurz leuchtet die Sonne durch. Für die Mitternachtssonne über dem Meer ist es sich dann aber doch nicht ausgegangen.

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