Die Magellanstraße, an der wir unser Camp errichteten, zählt noch zum Pazifik. Einen halben Tag später nach Osten – mit tollem Rückenwind für unsere Radler erreichen wir die Küste des Atlantik. Wenig spektakulär, flaches Land.
Endpunkt des Tages ist die Stadt Rio Grande. An der Stadteinfahrt steht ein Schild: „Willkommen in der Stadt Ihrer Träume“. Na ja. Die Stadt ist nicht älter als 80 Jahre. Die Ansiedlung von Industrie wird gefördert. An der Küste gibt es Erdöl und Erdgas. Die Einwohner verfügen offenbar über ein höheres Einkommen als im Rest Argentiniens. Es fahren teurere Autos, Dienstleistungen sind teurer als am Festland-Argentinien.
Die Stadt ist ein Militärstützpunkt, auch der Marine. Ich kann allerdings keinen Hafen finden.
Groß wird den Gefallenen des Falklandkrieges gedacht. In der ganzen Stadt finden sich Aufschriften „Islas Malvinas son Argentinas“.

Der Wind bläst konstant wie bei uns zu den stürmischsten Tagen. Der Rio Grande ist nicht eben Grande, eher ein kleiner Bach.
Die Energie des Windes wird auch im Süden hier nicht genutzt. Es gibt ja Erdgas. Und bei diesem Wind laufen die Heizungen auch im Sommer.
Erstmals werde ich an Weihnachten erinnert. An einem abgelegenen Ort nahe der Atlantikküste finde ich eine Krippe (hinter Zaun). In den Straßen und Geschäften ist nichts von den nahen Weihnachtsfeiertagen zu sehen.
